Dreissigacker Weinjahr

Das ganze Jahr über dreht sich auf dem Weingut Dreissigacker alles um die beste Weinqualität. Zunächst liegt der Fokus auf dem Weinberg mit der optimalen Bodenqualität, dem Schutz der Reben, über die Ertragsreduzierung bis hin zum optimalen Lesezeitpunkt. Die biodynamische Bewirtschaftung unserer Weinberge fordert viel Aufmerksamkeit und Verständnis für den natürlichen Kreislauf. Nach der Lese geht es für das Team Dreissigacker mit vollem Fokus im Keller weiter. Die Weine werden in Ruhe ausgebaut, cuvéetiert und schließlich auf die Flasche gefüllt. In der Dreissigacker Academy zeigen wir, wie ein Jahrgang über das gesamte Weinjahr entsteht.

Die Düngung

Kompost aus eigener Herstellung

Ein fruchtbarer Boden bildet die Grundlage für gesunde, gut wachsende Pflanzen und eine hochwertige Ernte. Die Düngung der Böden ist maßgeblich für die Bodengesundheit verantwortlich und nimmt auf dem Weingut Dreissigacker einen enorm hohen Stellenwert ein. Auch bei der Düngung achten wir kompromisslos auf Biodynamie und naturnahe Bewirtschaftung. Daher stellen wir unseren Dünger selbst her. Dieser besteht jeweils zu einem Drittel aus Kuhmist, Häckselgut und Grünschnitt. Wir setzen den Dünger jedes Jahr im Oktober an, kompostieren ihn circa acht bis zehn Wochen bei maximal 70 Grad und lassen ihn schließlich abgedeckt ruhen. In den ersten Aprilwochen bringt das Dreissigacker Team den Dünger auf den Weinbergen aus. Dort wird er sofort in den Boden eingearbeitet, sodass die vorhandenen Mikroorganismen, die für die Biodiversität des Bodens essenziell sind, vor UV-Licht geschützt, im Boden weiterarbeiten können. Die handwerkliche und nachhaltige Bewirtschaftung unserer Weinberge bildet den Grundstock unseres Verständnisses von naturnahem und biodynamischem Weinbau. Mit der Düngung im April sorgen wir für ein gesundes Bodenleben und beste Voraussetzungen für den nächsten Jahrgang. 

Ertragsreduktion

Weniger Trauben mit höherer Qualität

Über die wärmeren Tage und vor allem Nächte treiben die Rebstöcke aus. Um bestmögliche Trauben zu gewinnen und die Pflanzen auf natürliche Art und Weise vor Krankheiten zu schützen, wird der Ertrag reduziert und sogenannten Verdichtungen vorgebeugt. Den Ertrag reduzieren bedeutet, dass Doppeltriebe entfernt werden, damit am Ende aus jeder Knospe ein einzelner Trieb wachsen kann. Damit verhindert man einen Wettkampf um die Nährstoffe. Durch die Reduzierung der Triebe, erhält man folglich weniger Trauben, diese sind dafür aber von höherer Qualität. Zudem werden schräg wachsende Triebe entfernt, um einen aufrechten Wuchs der Laubwand zu garantieren.  

Pflanzenschutz

Im Einklang mit der Natur

Bei den bereits sommerlichen Temperaturen kümmert sich das Dreissigacker Team mit vollem Einsatz um den Schutz unserer Weinstöcke. Dabei ist unser Team Tag und Nacht mit vereinten Kräften in den Weinbergen aktiv. Denn das natürliche Pflanzenschutzmittel ist sehr hitzeempfindlich und daher ungeeignet für das Ausbringen am Tag. Auch Regen fordert die ganze Aufmerksamkeit der Dreissigacker Mitarbeiter. Tritt Nässe auf, muss schnell reagiert werden. Zusätzlich wird dann Kartoffelprotein als Haftmittel in den Weinbergen ausgebracht, um die Weinstöcke natürlich und optimal zu schützen. Die Dreissigacker Philosophie, die Weinberge im Einklang mit der Natur zu bewirtschaften, setzt vor allem in Bezug auf Pflanzenschutz sehr viel Mühe und Engagement voraus. Am Ende zahlt sich der Mehraufwand aber in unseren Endprodukten, den biodynamischen Weinen, aus. 

Die neuen Reben

Die Rebstöcke treiben aus

Endlich tut sich etwas auf den neu bepflanzten Feldern: Die Rebstöcke treiben aus und sind mittlerweile circa zehn Zentimeter hoch. Hier wird nun vorsichtig mit einer Hacke und per Hand das Unkraut zwischen den kleinen Reben beseitigt. Zudem werden die jungen Reben auf einen Trieb ausgebrochen. Damit legen wir die Grundlage für den gesunden Stamm einer neuen Rebe. Auch bei den älteren Rebstöcken halten wir aktuell den Boden noch offen. Das heißt, wir entfernen Unkraut, damit sich der Rebstock mit Wasser vollsaugen kann – dies sorgt dafür, dass wir weniger Wasser für die Bewässerung brauchen. 

Die Blüte

Die Basis der Trauben

Endlich Sommer: Nachdem Anfang des Jahres das Wachstum durch den kühlen Frühling sehr langsam verlief, legten die Rebstöcke jetzt enorm zu. Anhaltende Wärme bescheren den Weinbergen gute Bedingungen. Langsam bilden sich auch die ersten Blüten aus. Die Blütezeit ist eine besonders sensible Phase – denn abhängig davon, wie die Blüte verläuft, entwickelt sich das weitere Weinjahr. Eine lange trockene Sonnenperiode in unseren Weinlagen rund um Bechtheim macht Hoffnung auf eine erfolgreiche Ernte.  

Laubarbeiten

Optimale Bedingungen schaffen

Damit die Weinreben weiterhin prächtig und vor allen Dingen auch gesund wachsen können, arbeitet das Dreissigacker Team ununterbrochen in den Weinbergen und pflegt und schützt die Pflanzen. Mit Drahtbahnen sorgt man dafür, dass die Rebstöcke aufrecht wachsen – Woche für Woche passt man dabei die Drähte an die Höhe der Reben an. Sobald die finale Drahthöhe erreicht ist, geht es ans Entlauben. Beim Entlauben sorgt man durch das Entfernen einiger Blätter dafür, dass die Reben genügend Sonne bekommen und die Laubwand schön luftig wächst. Für eine besonders ausgewogene Ernte werden dabei die Rebstöcke der Weißweine von der Schattenseite entlaubt. So können sich die Trauben in der Morgensonne wiegen, sind aber vor der prallen Einstrahlung am Mittag geschützt. Anders bei den Rotweinen: Hier entfernen wir beidseitig Blätter, denn die Rotweine brauchen mehr Sonne, um ausreichend Gerbstoffe und Tannine ausbilden zu können.

Feinarbeiten

Die kleinen Stellschrauben in den Weinbergen

Im Sommer können wir den Rebstöcken – vor allem aber den Beeren – beim Wachsen und Gedeihen förmlich zusehen. Die Arbeit im Weinberg ist in dieser Phase geprägt von Feinarbeiten. 

 Als erstes heften wir die Triebe. Das bedeutet, dass wir alle nicht nach oben gewachsenen Triebe am Drahtrahmen befestigen, sodass auch diese von einer besseren Besonnung profitieren. Nun ist es üblich, die gehefteten Rebtriebe einzukürzen, um ein Abbrechen zu verhindern. Unser Ziel ist es, das gesunde Wachstum der gesamten Rebe – von der Wurzel bis zum Blatt – zu fördern. Daher kürzen wir bei unseren Spitzenlagen die Triebe nicht, sondern wickeln sie lediglich behutsam um den oberen Draht. Die Nährstoffe des Bodens werden auf den Rebstock als Ganzes aufgeteilt und fließen nicht sofort uneingeschränkt in die Trauben. So bleiben die Beeren kleiner und erreichen in der Folge eine deutlich höhere Konzentration. Mit dem anschließenden Entblättern schaffen wir zunächst das optimale Verhältnis zwischen Belüftung, Sonneneinstrahlung und Schatten. Nur so können die Trauben gesund reifen. 

Ein letzter, immens wichtiger Arbeitsschritt ist die Ertragsreduzierung durch Halbieren und Ausdünnen der Trauben. Bei den Burgundertrauben halbieren wir die Trauben, während wir bei den Rieslingtrauben mindestens die dritte Traube entfernen. Jeder Schritt wird in mühevoller Handarbeit durchgeführt. Bei den hohen Temperaturen eine echte Herausforderung für unser Team. Wir trennen uns in dieser Zeit des Jahres immer bewusst von einem Großteil des möglichen Ertrages, um die Konzentration und Qualität der verbliebenen Trauben zu steigern. Das Ergebnis ist es wert.

Vorbereitung auf die Lese

Vorbereitungen für den neuen Jahrgang

Vom perfekt gepflegten Weinberg in den sorgfältig hergerichteten Keller. Noch bevor die ersten Beeren hier eintreffen, wird der Keller aufgeräumt und auf Hochglanz poliert. Um Platz für den neuen Jahrgang zu schaffen, füllen wir die reifen, auf der Feinhefe gelagerten Weine auf die Flasche. Geleert und gründlich gereinigt warten die Fässer und Tanks darauf, die Weine des Jahrgangs 2023 in Empfang zu nehmen.

On it's way

Jahrgang 2023 – Wenn 80 Hände 100 Prozent geben...

Mehr als 40 Menschen sind täglich an der Lese beteiligt. 80 Augen und 80 Hände, die akribisch die besten Trauben auswählen. Vor allem der Grauburgunder verlangte eine intensive Selektion – nur die gesündesten und konzentriertesten Beeren dürfen Teil des neuen Jahrgangs 2023 werden. Auch die Weissburgunder-, Chardonnay- und Spätburgunder-Trauben warten dank der vorangegangenen Pflege und der präzisen Lese mit einer überragenden Güte auf die Reife im Keller. Die Trauben überzeugen mit Konzentration und versprechen charakterstarke, gehaltvolle Weine zu werden.

Geringe Erträge, überragende Qualitäten

Riesling-Lese

Die Rieslinge reiften in diesem Jahr unter besonderen Witterungsbedingungen heran, die einerseits zum konzentrierten Aroma beitrugen, aber auch eine deutliche Reduktion erforderlich machten. Das bedeutet zwar, dass wir mit extrem geringen Erträgen rechnen, aber gleichzeitig überragende Riesling-Qualitäten erwarten dürfen. Auch wenn sich der Sommer lange hartnäckig gehalten und unseren Trauben noch eine Extra-Dosis Sonnenlicht beschert hat, gehen wir nun endlich Richtung Herbst. Für unsere Weinberge bedeuten die gemäßigten Temperaturen optimale Verhältnisse für die Ernte. Nach und nach werden wir innerhalb der kommenden zwei Wochen jede Parzelle teilweise mehrfach abgelaufen sein, jede Traube gelesen und jede Beere ihrer Bestimmung zugeführt haben. 

Bisher steht der Jahrgang 2023 unter dem Zeichen der kompromisslosen Ertragsreduzierung. Eine Methode, die den Charakter der unterschiedlichen Rebsorten und einzelnen Lagen aufs Feinste herausarbeitet – und eine Prozedur, die nicht nur viele, sondern vor allem gewissenhafte und detailverliebte Erntehelfer erfordert. Dank der vereinten Kräfte eines unersetzlichen Teams dürfen wir uns auf eine außergewöhnliche Kollektion freuen.

FINGERSPITZENGEFÜHL UND KONZENTRATION

Schonende Verarbeitung

Die ersten Trauben des neuen Jahrgangs sind bereits im Weingut eingetroffen. Dort angekommen, werden die Beeren für eine kurze Maischestandzeit sanft mit den Füßen angetreten. Anschließend werden sie schonend abgepresst. Mit dieser jahrtausendealten Technik extrahieren wir die Aromen, die Farbe und die Tannine, ohne die Traubenkerne zu beschädigen. Auf diese Weise kommen allein die wohlschmeckenden Komponenten der Traube zum Tragen. Auch beim Vorklären gehen wir schonend vor, so arbeiten wir ausschließlich mit Sedimentation, sodass die vollen Aromen in die Fässer und Tanks überführt werden. 

Anschließend startet die Fermentation im Keller. Bei der sogenannten Gärkontrolle ist die volle Aufmerksamkeit des Teams gefordert. Es wird beobachtet, überwacht und analysiert, damit der Gärprozess auch wirklich die bestmöglichen Ergebnisse für unsere Weine erzielt. Die Rotweine werden dafür auf der Maische vergoren. Durch regelmäßiges – aber sanftes – Untertauchen der Maische extrahieren wir dabei noch mehr Farbe und Aromen. Wie die Lese verlangt auch die Weiterverarbeitung unserer Weine volle Konzentration und Fingerspitzengefühl. Ein Kraftakt, der nur mit einem engagierten Team zu bewältigen ist.

A YEAR’S END

Weinjahr 2023

Während sich unser Weinjahr dem Ende zuneigt, erreichen auch einige unserer alten Rebstöcke das Finale ihres Lebenszyklus. Sie haben ihren Dienst geleistet und werden sorgfältig von Hand entfernt. An ihrer Stelle darf im neuen Jahr frisches, junges Leben einziehen. Um für die kommenden Jungreben die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen und den bestehenden Weinstöcken die verdiente Winterruhe zu ermöglichen, lockern wir die Böden zwischen den Rebzeilen auf. Danach führen wir der Weinbergserde wieder das Holz der alten Reben zu, welche diese so lange genährt hat. Damit schließen wir den biodynamischen Kreislauf. 

 Während wir im Weinberg also schon fest in Richtung 2024 blicken, legen wir im Keller den Fokus auf das Jahr 2023. Wir probieren die noch jungen Weine, kontrollieren und protokollieren ihre Entwicklung und stellen die optimalen Weichen für einen herausragenden Jahrgang 2023.

NEUBEGINN

Eines neues Jahr mit Dreissigacker

In den nächsten Wochen geben wir Ihnen Einblicke in die Kreation des neuen Jahrgangs 2023 – beim Cuvéetieren zählen höchste Konzentration, Hingabe und Detailversessenheit. Im Weinberg ist unser Team bereits seit Beginn des Winters mit dem Rebschnitt beschäftigt – der Grundstein für alle kommenden Jahrgänge. Dabei wird jeder Rebstock auf einen einzigen Trieb reduziert, damit er seine volle Vitalität entfalten kann. Die geschnittenen Reben verbleiben als Häckselgut im Weinberg und bilden die Grundlage für unseren Humus. So werden sie in den Kreislauf zurückgeführt. Sobald die Schnittarbeiten abgeschlossen sind, binden wir die Rebstöcke sorgfältig an, um ihnen ausreichend Stabilität für das Wachstum zu geben.

BIEGEN UND BINDEN

STÜTZEN UND STÄRKEN

Der Rebschnitt liegt noch nicht lange zurück. Dabei wurden die Reben auf einen einzigen vielversprechenden Trieb reduziert. Dieser bündelt die gesamte Vitalität des Bodens in sich und den Trauben, die einmal an ihm wachsen werden. Alle anderen Triebe wurden kompromisslos entfernt. Nach unzähligen gezielten Schnitten steht schließlich das Anbinden der Reben an. Damit Beeren und Laubwand künftig genügend Halt an der auserwählten Fruchtrute finden, stabilisieren wir diese durch Anbinden am Drahtrahmen. Dazu muss sie zunächst über den Draht gebogen werden. Das Biegen erfordert ein besonderes Maß an Erfahrung, Geschick und Gefühl. – Eigenschaften, die wir jedem Mitglied des #team30acker zuschreiben können.

Ausbringung der Pheromone

Ausbringen der RAK Ampullen

Ein gesundes Ökosystem schafft es, aus sich selbst heraus Kraft zu schöpfen, sich eigenständig gesund zu erhalten und zu stärken. Wir glauben an die Grundsätze der Biodynamie und greifen daher in unseren Weinbergen auch nicht invasiv in die natürlichen Vorgänge ein. Und doch bedarf es hin und wieder einem sanften Lenken in die richtige Richtung – oder in die falsche. So halten wir es zumindest mit den Schädlingen, vor denen wir unsere Reben schützen müssen. Um die kostbaren Pflanzen vor größerem Schaden durch den Traubenwickler zu bewahren, bringen wir Pheromon-Ampullen aus, die den Geruch des Traubenwickler-Weibchens verströmen. Auf diese Weise verliert allein der Schädling die Orientierung. Nützlinge und Natur bleiben hiervon unberührt. Wir nutzen die ureigenen Mittel der Natur, um sie zu schützen – und schließen auch hier einen biodynamischen Kreis.

Ertragsreduktion

Weniger Trauben mit höherer Qualität

Über die wärmeren Tage und vor allem Nächte treiben die Rebstöcke aus. Um bestmögliche Trauben zu gewinnen und die Pflanzen auf natürliche Art und Weise vor Krankheiten zu schützen, wird der Ertrag reduziert und sogenannten Verdichtungen vorgebeugt. Den Ertrag reduzieren bedeutet, dass Doppeltriebe entfernt werden, damit am Ende aus jeder Knospe ein einzelner Trieb wachsen kann. Damit verhindert man einen Wettkampf um die Nährstoffe. Durch die Reduzierung der Triebe, erhält man folglich weniger Trauben, diese sind dafür aber von höherer Qualität. Zudem werden schräg wachsende Triebe entfernt, um einen aufrechten Wuchs der Laubwand zu garantieren.  

ENTWICKLUNG

Laubarbeiten

Damit die Weinreben weiterhin prächtig und vor allen Dingen auch gesund wachsen können, arbeitet das Dreissigacker Team ununterbrochen auf den Weinbergen und pflegt und schützt die Pflanzen. Mit Drahtbahnen sorgt man dafür, dass die Rebstöcke aufrecht wachsen – Woche für Woche passt man dabei die Drähte an die Höhe der Reben an. Im Frühsommer haben wir nun die finale Drahthöhe erreicht und es geht ans Entlauben. Beim Entlauben sorgt man durch das Entfernen einiger Blätter dafür, dass die Reben genügend Sonne bekommen und die Laubwand schön luftig wächst.  

Biodynamie

Zum Schutz von Rebe und Umwelt

Während die Temperaturen steigen, steigt auch die Schutzbedürftigkeit unserer Weinstöcke. Das ist ein ganz natürlicher Vorgang. Wechselnde Witterung – Regen, Trockenheit und Wärme – setzen selbst den robustesten Pflanzen zu.
Anders als im konventionellen Weinbau setzt der biodynamische Weinbau auf ökologische Kontaktmittel zum Schutz der Pflanze. Diese natürlichen Präparate dringen im Gegensatz zu synthetischen Spritzmitteln nicht in die Rebe ein. Kartoffelprotein dient hierfür als Haftmittel und bildet lediglich eine schützende Schicht, welche vom Regen wieder abgewaschen wird. Wir erneuern die Schutzschicht nicht nur nach Regenfällen. Spätestens alle sieben Tage – tatsächlich eher alle sieben Nächte – tragen wir das hitzeempfindliche Schutzmittel auf, damit auch die nachwachsenden Pflanzenteile sofort geschützt sind.
Wir betreiben rund um die Uhr einen enormen Aufwand, um unseren Reben den bestmöglichen Schutz zu bieten, sie auf sanfte Weise zu stärken und dabei im Einklang mit dem Ökosystem unserer Weinberge zu handeln. Und wie bei jeder unserer Mühen zeigt sich: Es zahlt sich aus.  

blüte

In voller Pracht

Sie ist zart, gibt sich bescheiden, nahezu unscheinbar – und ist doch gleichzeitig so wichtig für uns: Die Rebblüte. Nach einem kühlen Frühling beginnt im Weinberg eine der sensibelsten Phasen im Weinbau. Schließlich entwickelt sich aus jeder einzelnen Blüte eine der kostbaren Trauben. Die Fülle der Blüten gibt damit den Ertrag des Weinjahres vor. Doch die Blüte entfaltet sich nur, wenn sie die perfekten Bedingungen dafür vorfindet.
Das rheinhessische Wetter und insbesondere das Mikroklima unserer Lagen meint es gut mit den Reben. Anhaltende Wärme und ausreichende Niederschläge regen die Pflanzen an und lassen sie aufblühen. Ein vielversprechender Anblick.  

Wickeln

Konzentrierte Traubenqualität durch behutsame Handarbeit

Unser Ziel ist es, das gesunde Wachstum der gesamten Rebe – von der Wurzel bis zum Blatt – zu fördern. Daher kürzen wir bei unseren Spitzenlagen die Triebe nicht, sondern wickeln sie lediglich behutsam um den oberen Draht. Die Nährstoffe des Bodens werden auf den Rebstock als Ganzes aufgeteilt und fließen nicht sofort uneingeschränkt in die Trauben. So bleiben die Beeren kleiner und erreichen in der Folge eine deutlich höhere Konzentration. Mit dem anschließenden Entblättern schaffen wir zunächst das optimale Verhältnis zwischen Belüftung, Sonneneinstrahlung und Schatten. Nur so können die Trauben gesund reifen.  

Feinarbeiten

Präzise Ertragsreduktion

Ein letzter, immens wichtiger Arbeitsschritt ist die Ertragsreduzierung durch Halbieren und Ausdünnen der Trauben. Bei den Burgundertrauben halbieren wir die Trauben, während wir bei den Rieslingtrauben mindestens die dritte Traube entfernen. Jeder Schritt wird in mühevoller Handarbeit durchgeführt. Bei den hohen Temperaturen eine echte Herausforderung für unser Team. Wir trennen uns in dieser Zeit des Jahres immer bewusst von einem Großteil des möglichen Ertrages, um die Konzentration und Qualität der verbliebenen Trauben zu steigern. Das Ergebnis ist es wert.  

DER LETZTE SCHLIFF

Der letzte Schliff

Im Weinberg herrscht eine gespannte Vorfreude, denn die Lese steht kurz bevor. Das macht den August zu einer besonders intensiven Phase für unser Team. Die sonnigen Tage versorgen die Reben mit Licht und Wärme und regen die aromatische Reifung an. Um einen Beitrag zur Arbeit der Natur zu leisten, werden noch Feinarbeiten an der Laubwand und den Trauben durchgeführt. So legt das Team Dreissigacker Rebe für Rebe die optimale Grundlage für die Lese – und für einen herausragenden Jahrgang 2024.

Vorbereitung auf die Lese

Vorbereitungen für den neuen Jahrgang

Vom perfekt gepflegten Weinberg in den sorgfältig hergerichteten Keller. Noch bevor die ersten Beeren hier eintreffen, wird der Keller aufgeräumt und auf Hochglanz poliert. Um Platz für den neuen Jahrgang zu schaffen, füllen wir die reifen, auf der Feinhefe gelagerten Weine auf die Flasche. Geleert und gründlich gereinigt warten die Fässer und Tanks darauf, die Weine des Jahrgangs 2024 in Empfang zu nehmen.

on it's way

Wenn 80 Hände 100 Prozent geben

Mehr als 40 Menschen sind täglich an der Lese beteiligt. 80 Augen und 80 Hände, die akribisch die besten Trauben auswählen. Eine intensive Selektion – nur die gesündesten und konzentriertesten Beeren dürfen Teil des neuen Jahrgangs 2024 werden. Die Grauburgunder- und Spätburgunder-Trauben warten dank der vorangegangenen Pflege und der präzisen Lese bereits mit hervorragender Qualität auf die Reife im Keller. Auch die Weissburgunder- und Chardonnay-Trauben sind größtenteils im Keller und überzeugen durch ihre Konzentration und versprechen charakterstarke und gehaltvolle Weine zu werden. Nächste Woche beginnen wir mit der Lese der Riesling-Trauben.

Schonende Verarbeitung

Fingerspitzengefühl und Konzentration

Die ersten Trauben des neuen Jahrgangs sind bereits im Weingut eingetroffen. Dort angekommen, werden die Beeren für eine kurze Maischestandzeit sanft mit den Füßen angetreten. Anschließend werden sie schonend abgepresst. Mit dieser jahrtausendealten Technik extrahieren wir die Aromen, die Farbe und die Tannine, ohne die Traubenkerne zu beschädigen. Auf diese Weise kommen allein die wohlschmeckenden Komponenten der Traube zum Tragen. Auch beim Vorklären gehen wir schonend vor, so arbeiten wir ausschließlich mit Sedimentation, sodass die vollen Aromen in die Fässer und Tanks überführt werden.

Gärkontrolle

Gärkontrolle

Anschließend startet die Fermentation im Keller. Bei der sogenannten Gärkontrolle ist die volle Aufmerksamkeit des Teams gefordert. Es wird beobachtet, überwacht und analysiert, damit der Gärprozess auch wirklich die bestmöglichen Ergebnisse für unsere Weine erzielt. Die Rotweine werden dafür auf der Maische vergoren. Durch regelmäßiges – aber sanftes – Untertauchen der Maische extrahieren wir dabei noch mehr Farbe und Aromen.  Wie die Lese verlangt auch die Weiterverarbeitung unserer Weine volle Konzentration und Fingerspitzengefühl. Ein Kraftakt, der nur mit einem engagierten Team zu bewältigen ist.

Es geht weiter

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Das Weinjahr schreitet voran und wir freuen uns schon auf die anstehenden Aufgaben im Weingut. 

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