Dreissigacker Weinjahr
Das ganze Jahr über dreht sich auf dem Weingut Dreissigacker alles um die beste Weinqualität. Zunächst liegt der Fokus auf dem Weinberg mit der optimalen Bodenqualität, dem Schutz der Reben, über die Ertragsreduzierung bis hin zum optimalen Lesezeitpunkt. Die biodynamische Bewirtschaftung unserer Weinberge fordert viel Aufmerksamkeit und Verständnis für den natürlichen Kreislauf. Nach der Lese geht es für das Team Dreissigacker mit vollem Fokus im Keller weiter. Die Weine werden in Ruhe ausgebaut, cuvéetiert und schließlich auf die Flasche gefüllt. In der Dreissigacker Academy zeigen wir, wie ein Jahrgang über das gesamte Weinjahr entsteht.
NEUBEGINN
Eines neues Jahr mit Dreissigacker
In den nächsten Wochen geben wir Ihnen Einblicke in die Kreation des neuen Jahrgangs 2023 – beim Cuvéetieren zählen höchste Konzentration, Hingabe und Detailversessenheit. Im Weinberg ist unser Team bereits seit Beginn des Winters mit dem Rebschnitt beschäftigt – der Grundstein für alle kommenden Jahrgänge. Dabei wird jeder Rebstock auf einen einzigen Trieb reduziert, damit er seine volle Vitalität entfalten kann. Die geschnittenen Reben verbleiben als Häckselgut im Weinberg und bilden die Grundlage für unseren Humus. So werden sie in den Kreislauf zurückgeführt. Sobald die Schnittarbeiten abgeschlossen sind, binden wir die Rebstöcke sorgfältig an, um ihnen ausreichend Stabilität für das Wachstum zu geben.
BIEGEN UND BINDEN
STÜTZEN UND STÄRKEN
Der Rebschnitt liegt noch nicht lange zurück. Dabei wurden die Reben auf einen einzigen vielversprechenden Trieb reduziert. Dieser bündelt die gesamte Vitalität des Bodens in sich und den Trauben, die einmal an ihm wachsen werden. Alle anderen Triebe wurden kompromisslos entfernt. Nach unzähligen gezielten Schnitten steht schließlich das Anbinden der Reben an. Damit Beeren und Laubwand künftig genügend Halt an der auserwählten Fruchtrute finden, stabilisieren wir diese durch Anbinden am Drahtrahmen. Dazu muss sie zunächst über den Draht gebogen werden. Das Biegen erfordert ein besonderes Maß an Erfahrung, Geschick und Gefühl. – Eigenschaften, die wir jedem Mitglied des #team30acker zuschreiben können.
Ausbringung der Pheromone
Ausbringen der RAK Ampullen
Ein gesundes Ökosystem schafft es, aus sich selbst heraus Kraft zu schöpfen, sich eigenständig gesund zu erhalten und zu stärken. Wir glauben an die Grundsätze der Biodynamie und greifen daher in unseren Weinbergen auch nicht invasiv in die natürlichen Vorgänge ein. Und doch bedarf es hin und wieder einem sanften Lenken in die richtige Richtung – oder in die falsche. So halten wir es zumindest mit den Schädlingen, vor denen wir unsere Reben schützen müssen. Um die kostbaren Pflanzen vor größerem Schaden durch den Traubenwickler zu bewahren, bringen wir Pheromon-Ampullen aus, die den Geruch des Traubenwickler-Weibchens verströmen. Auf diese Weise verliert allein der Schädling die Orientierung. Nützlinge und Natur bleiben hiervon unberührt. Wir nutzen die ureigenen Mittel der Natur, um sie zu schützen – und schließen auch hier einen biodynamischen Kreis.
Ertragsreduktion
Weniger Trauben mit höherer Qualität
Über die wärmeren Tage und vor allem Nächte treiben die Rebstöcke aus. Um bestmögliche Trauben zu gewinnen und die Pflanzen auf natürliche Art und Weise vor Krankheiten zu schützen, wird der Ertrag reduziert und sogenannten Verdichtungen vorgebeugt. Den Ertrag reduzieren bedeutet, dass Doppeltriebe entfernt werden, damit am Ende aus jeder Knospe ein einzelner Trieb wachsen kann. Damit verhindert man einen Wettkampf um die Nährstoffe. Durch die Reduzierung der Triebe, erhält man folglich weniger Trauben, diese sind dafür aber von höherer Qualität. Zudem werden schräg wachsende Triebe entfernt, um einen aufrechten Wuchs der Laubwand zu garantieren.
ENTWICKLUNG
Laubarbeiten
Damit die Weinreben weiterhin prächtig und vor allen Dingen auch gesund wachsen können, arbeitet das Dreissigacker Team ununterbrochen auf den Weinbergen und pflegt und schützt die Pflanzen. Mit Drahtbahnen sorgt man dafür, dass die Rebstöcke aufrecht wachsen – Woche für Woche passt man dabei die Drähte an die Höhe der Reben an. Im Frühsommer haben wir nun die finale Drahthöhe erreicht und es geht ans Entlauben. Beim Entlauben sorgt man durch das Entfernen einiger Blätter dafür, dass die Reben genügend Sonne bekommen und die Laubwand schön luftig wächst.
Biodynamie
Zum Schutz von Rebe und Umwelt
Während die Temperaturen steigen, steigt auch die Schutzbedürftigkeit unserer Weinstöcke. Das ist ein ganz natürlicher Vorgang. Wechselnde Witterung – Regen, Trockenheit und Wärme – setzen selbst den robustesten Pflanzen zu. Anders als im konventionellen Weinbau setzt der biodynamische Weinbau auf ökologische Kontaktmittel zum Schutz der Pflanze. Diese natürlichen Präparate dringen im Gegensatz zu synthetischen Spritzmitteln nicht in die Rebe ein. Kartoffelprotein dient hierfür als Haftmittel und bildet lediglich eine schützende Schicht, welche vom Regen wieder abgewaschen wird. Wir erneuern die Schutzschicht nicht nur nach Regenfällen. Spätestens alle sieben Tage – tatsächlich eher alle sieben Nächte – tragen wir das hitzeempfindliche Schutzmittel auf, damit auch die nachwachsenden Pflanzenteile sofort geschützt sind. Wir betreiben rund um die Uhr einen enormen Aufwand, um unseren Reben den bestmöglichen Schutz zu bieten, sie auf sanfte Weise zu stärken und dabei im Einklang mit dem Ökosystem unserer Weinberge zu handeln. Und wie bei jeder unserer Mühen zeigt sich: Es zahlt sich aus.
blüte
In voller Pracht
Sie ist zart, gibt sich bescheiden, nahezu unscheinbar – und ist doch gleichzeitig so wichtig für uns: Die Rebblüte. Nach einem kühlen Frühling beginnt im Weinberg eine der sensibelsten Phasen im Weinbau. Schließlich entwickelt sich aus jeder einzelnen Blüte eine der kostbaren Trauben. Die Fülle der Blüten gibt damit den Ertrag des Weinjahres vor. Doch die Blüte entfaltet sich nur, wenn sie die perfekten Bedingungen dafür vorfindet. Das rheinhessische Wetter und insbesondere das Mikroklima unserer Lagen meint es gut mit den Reben. Anhaltende Wärme und ausreichende Niederschläge regen die Pflanzen an und lassen sie aufblühen. Ein vielversprechender Anblick.
Wickeln
Konzentrierte Traubenqualität durch behutsame Handarbeit
Unser Ziel ist es, das gesunde Wachstum der gesamten Rebe – von der Wurzel bis zum Blatt – zu fördern. Daher kürzen wir bei unseren Spitzenlagen die Triebe nicht, sondern wickeln sie lediglich behutsam um den oberen Draht. Die Nährstoffe des Bodens werden auf den Rebstock als Ganzes aufgeteilt und fließen nicht sofort uneingeschränkt in die Trauben. So bleiben die Beeren kleiner und erreichen in der Folge eine deutlich höhere Konzentration. Mit dem anschließenden Entblättern schaffen wir zunächst das optimale Verhältnis zwischen Belüftung, Sonneneinstrahlung und Schatten. Nur so können die Trauben gesund reifen.
Feinarbeiten
Präzise Ertragsreduktion
Ein letzter, immens wichtiger Arbeitsschritt ist die Ertragsreduzierung durch Halbieren und Ausdünnen der Trauben. Bei den Burgundertrauben halbieren wir die Trauben, während wir bei den Rieslingtrauben mindestens die dritte Traube entfernen. Jeder Schritt wird in mühevoller Handarbeit durchgeführt. Bei den hohen Temperaturen eine echte Herausforderung für unser Team. Wir trennen uns in dieser Zeit des Jahres immer bewusst von einem Großteil des möglichen Ertrages, um die Konzentration und Qualität der verbliebenen Trauben zu steigern. Das Ergebnis ist es wert.
DER LETZTE SCHLIFF
Der letzte Schliff
Im Weinberg herrscht eine gespannte Vorfreude, denn die Lese steht kurz bevor. Das macht den August zu einer besonders intensiven Phase für unser Team. Die sonnigen Tage versorgen die Reben mit Licht und Wärme und regen die aromatische Reifung an. Um einen Beitrag zur Arbeit der Natur zu leisten, werden noch Feinarbeiten an der Laubwand und den Trauben durchgeführt. So legt das Team Dreissigacker Rebe für Rebe die optimale Grundlage für die Lese – und für einen herausragenden Jahrgang 2024.
Vorbereitung auf die Lese
Vorbereitungen für den neuen Jahrgang
Vom perfekt gepflegten Weinberg in den sorgfältig hergerichteten Keller. Noch bevor die ersten Beeren hier eintreffen, wird der Keller aufgeräumt und auf Hochglanz poliert. Um Platz für den neuen Jahrgang zu schaffen, füllen wir die reifen, auf der Feinhefe gelagerten Weine auf die Flasche. Geleert und gründlich gereinigt warten die Fässer und Tanks darauf, die Weine des Jahrgangs 2024 in Empfang zu nehmen.
on it's way
Wenn 80 Hände 100 Prozent geben
Mehr als 40 Menschen sind täglich an der Lese beteiligt. 80 Augen und 80 Hände, die akribisch die besten Trauben auswählen. Eine intensive Selektion – nur die gesündesten und konzentriertesten Beeren dürfen Teil des neuen Jahrgangs 2024 werden. Die Grauburgunder- und Spätburgunder-Trauben warten dank der vorangegangenen Pflege und der präzisen Lese bereits mit hervorragender Qualität auf die Reife im Keller. Auch die Weissburgunder- und Chardonnay-Trauben sind größtenteils im Keller und überzeugen durch ihre Konzentration und versprechen charakterstarke und gehaltvolle Weine zu werden. Nächste Woche beginnen wir mit der Lese der Riesling-Trauben.
Schonende Verarbeitung
Fingerspitzengefühl und Konzentration
Die ersten Trauben des neuen Jahrgangs sind bereits im Weingut eingetroffen. Dort angekommen, werden die Beeren für eine kurze Maischestandzeit sanft mit den Füßen angetreten. Anschließend werden sie schonend abgepresst. Mit dieser jahrtausendealten Technik extrahieren wir die Aromen, die Farbe und die Tannine, ohne die Traubenkerne zu beschädigen. Auf diese Weise kommen allein die wohlschmeckenden Komponenten der Traube zum Tragen. Auch beim Vorklären gehen wir schonend vor, so arbeiten wir ausschließlich mit Sedimentation, sodass die vollen Aromen in die Fässer und Tanks überführt werden.
Gärkontrolle
Gärkontrolle
Anschließend startet die Fermentation im Keller. Bei der sogenannten Gärkontrolle ist die volle Aufmerksamkeit des Teams gefordert. Es wird beobachtet, überwacht und analysiert, damit der Gärprozess auch wirklich die bestmöglichen Ergebnisse für unsere Weine erzielt. Die Rotweine werden dafür auf der Maische vergoren. Durch regelmäßiges – aber sanftes – Untertauchen der Maische extrahieren wir dabei noch mehr Farbe und Aromen. Wie die Lese verlangt auch die Weiterverarbeitung unserer Weine volle Konzentration und Fingerspitzengefühl. Ein Kraftakt, der nur mit einem engagierten Team zu bewältigen ist.
Es geht weiter
Bleiben Sie auf dem Laufenden...
Das Weinjahr schreitet voran und wir freuen uns schon auf die anstehenden Aufgaben im Weingut.
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